Auf einen Cafe mit Jörg

16. September 2022

Lauenstein. In der Fischbachsmühle in Lauenstein stand Bundestagsabgeordneter Jörg Nürnberger, der Mitglied im Verteidigungsausschuss ist, Rede und Antwort. Zusammen mit Bürgermeister Timo Ehrhardt begrüßte er die erschienenen Gäste aus nah und fern. Timo Ehrhardt zählte in seiner Begrüßung die Aufgaben und Herausforderung auf, die derzeit gelöst werden müssen.

Fischbachsmühle2022

Jörg Nürnberger erläuterte die wichtigsten Veränderungen, mit denen die SPD auf die neuen Herausforderungen reagieren will. Erst dachte man Corona ist schon eine Katastrophe und dann greift Putin die Ukraine an. „Wir müssen als freiheitliche westliche Demokratien die Ukraine unterstützen, um den Phantasien Putins von einem Groß-Russland, das seine Nachbarstaaten unterwirft, klar Einhalt zu gebieten“, fasste der Abgeordnete die Zielrichtung zusammen. „Wir sind gedanklich wieder im Zeitalter des Kalten Kriegs angekommen“. Die Auswirkungen des Krieges sind auch auf den Energie- und Rohstoffmärkten deutlich sichtbar. Die Hilfen vom Staat mit der Gießkanne hätten jedoch nicht den erhofften Erfolg erzielen können. In der Klausur der SPD-Bundestagsfraktion in Dresden habe er sich dafür eingesetzt, dass in zukünftigen Hilfspaketen zielgerichteter insbesondere die Bedürftigen entlastet werden. Dass zum Beispiel Rentner nicht bedacht wurden, mit Hinweis auf eine Rentenerhöhung, kann bei den derzeitigen gestiegenen Lebenskosten nicht das letzte Wort sein. Hier muss nachgebessert werden. „Die Grünen sind da nah bei uns. Der kleinste Partner ist da schwieriger zu überzeugen“.
Geschäftsführer Thomas Luger begrüßte den Bundestagsabgeordneten und seine Gäste mit einer süßen Überraschung in der Fischbachsmühle und erklärte die zunehmenden Probleme in der Materialbeschaffung. Zulieferprodukte sind deutlich im Preis gestiegen. Beispielhaft erwähnte er gefriergetrocknete Erdbeeren welche durch Beschaffung und durch die zur Trocknung benötigte Energie eine enorme Preissteigerung aufzeigen. Die Preissteigerungen würden nicht komplett auf die Kunden durchzureichen sein. Durchaus möglich, dass einzelne Produkte zeitweise nicht produziert werden könnten. Er bedankte sich für die Möglichkeit die derzeitigen Probleme darstellen zu können. Politiker müssten mehr vor Ort sein und sich weniger von der großen Presse treiben lassen. Einzelne Schlagzeilen sind weniger wichtig als Lösungen für langfristige Probleme. Er sprach konkret an, dass wieder mehr Produktionen aus dem nicht europäischen Ausland zurückgeholt werden müsste. Logistikkosten sind im Verhältnis zu anderen Kosten viel zu gering. Abhängigkeiten müssen reduziert werden. In der anschließenden Diskussion wurden insbesondere die aktuellen Themen zum Krieg und zur Energie angesprochen. Konkreter wurde es dann bei Fragen zur Rente. Hier wurden Anrechnungsverfahren bei gleichzeitiger Berufsunfähigkeitsrente und Altersrente kritisch hinterfragt. Hier versprach Jörg Nürnberger dies mit seiner Bayreuther Bundestagskollegin Anette Kramme, parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales zu besprechen. Spezielle Probleme könnten auch nur hier in der Grenzregion beobachtet werden. Ein Besucher berichtete, dass er nach einem Umzug in ein anderes Bundesland deutlich weniger zur Rente hinzuverdienen darf. Jörg Nürnberger zeigte sein Unverständnis, dass über 30 Jahre nach der Wende hier noch Unterschiede vorhanden seien. Bürgermeister Timo Ehrhardt dankte den Abgeordneten für seinen Einsatz für die Region. Dass er immer da ist, wenn man ihn braucht, wie z.B. bei der Problematik der energieintensiven Unternehmen.

Teilen